Tour in den Bergen - mal ohne Schnee...

Ankunft Donnerstag

Eine sehr fröhliche Wandergruppe war es (siehe Bild), die zusammen ins Garsteiner Tal fuhren. Unser Ziel war die Heinreichalm, die auf einer Höhe von 1.680 m über einem etwas hügelreichen Weg (die Auto´s hatten es gespührt, wir gehöhrt!), zu erreichen ist. Dort begrüßten uns einige Wandergäste und der Hüttenwirt Franz mit seiner Frau, die uns über das Wochenende mit Schmankerln und einem guten Frühstück verwöhnten.
Nachdem wir die zwei Mehrbettzimmer, die wir streng getrennt nach Männer und Frauen mit Lorenz und Valentin aufteilten, bezogen hatten, traten wir sofort unsere erste Wandertour an. Über schmale Bergwege, durch Kuhweiden und Heidelbeerbüschen, erreichten wir nach 1,5 Stunden die Präau - Hochalm. Dort gab es nur frisch zubereitete Gerichte, kein Strom und einen echten Donnerbalken. Das Wasser für die Schorle fließt immer direkt aus der Quelle ins Glas
Als wir zur Alm zurückkehrten, konnten wir noch im Sonnenschein den herrlichen Aus-blick auf die Bergwelt genießen. Der Abend ging mit einem typischem "Hüttenabend-essen" aus eigener Jagd und Schlachtung, fröhlichem Zusammensitzen und mit einem krachenden Gewitter (ohne Kugelblitz), Sturmböen und Regen zu Ende.

Freitag

Am nächsten Morgen gab es dann ein wichtiges Gesprächsthema: Wer wann wie und wie laut im Hochbett geschnarcht hat. So eine Nacht in einer Hütte auf 1.980 m hat eben einen unvergleichlichen Charme.
Schnell war gefrühstückt und alles aufgeräumt. Hier ein dickes Lob an die Gruppe, alle haben munter mit angepackt, so dass wir die Wanderung beginnen konnten. Der eine Teil der Wandergruppe erstieg den 2.326 mtr hohen Bernkogel (man sah es einigen auch am Abend an), der Rest war mit den Kindern auf eine Tour Talabwärts nach Unterberg unterwegs, die nicht ganz ohne Tücken war, denn kurz zuvor erfolgte der Almabtrieb auf dem schmalen und vom vielen Regen durchnässten Weg. So mussten wir von Kuhhaufen zu Kuhhaufen balancieren.
Zurück auf der Alm haben wir den noch schönen Tag auf der Terrasse genossen. Hier konnten wir auch die Jagdkunst vom "Hüttenfranz" bestaunen. Mit einer Entfernung von ca. 240 m. hat er mal eben ein Reh geschossen und, wie es sich gehört, entsprechend im Stall gehängt und ausgenommen. Zum Erstaunen der Kinder, die das ganze natürlich aus erster Reihe beobachteten. Nachdem die aus dem sonnigen Italien angereiste Fam. Rebhan endlich angekommen waren, freuten wir uns auf das Abendessen und einen schönen Hüttenabend. Franz legte mit seiner Ziehharmonika österreichische Lieder auf, die keiner mitsingen konnte. Mit weiteren Musikinstrumenten wie der Teufelsgeige und einem aus einer Kunststoffwanne und Besenstiel gefertigten Bass haben wir einen schönen musikalischen Abend gehabt.

Samstag

Das regnerische Wetter störte uns wenig - kurzum nach dem Frühstück starteten wir zur Präaualm- Der Weg war nicht so weit und uns schließlich vom ersten Tag bekannt. Die Kinder voraus und Thomas mit Valentin auf der Schulter hinterher (Danke!). Dort angekommen haben wir es uns in der kleinen Gaststube bzw. am Mittagstisch der Wirtin gemütlich gemacht.
Caro, Martin und Niko habe sich weiter auf den Weg gemacht - Sie wollten den nach Hauseweg über die Strohlehenalm (ca. 10 km / 5,0 Std) trotz Regen/diesigem Wetter auf sich nehmen. Der Rest verblieb in der Hütte und stärkte sich mit Kaspreßknödel oder Speckknödel. Gestärkt ging es anschließend zielstrebig zurück zur Unterkunft. Hier freuten wir uns auf hausgemachten Kuchen und Kaffe sowie, wie solls anders sein, schmeckte das im Quellwasser gekühlte Bier schon wieder nach "mehr".
Ein Jäger, der wohl jährlich Franz besucht um Gemsen oder Rehe zu schießen, hat nach erfolgter Jagd und mit gezielten Schuss sein Wild erlegt. Sogleich wurde das ganze mit einem "Schützenfest" gefeiert! Der Gams wurde ein Kiefernzweig ins Maul gesteckt und von allen Seiten begutachtet. In vorderster Reihe unsere Kinder. Alle anderen in der Nähe wurde zum Schnaps eingeladen. Rege Diskussionen über das alter der Gams und der stolze Jäger, waren das Thema des ganzen Abends.
Zwischendurch, kurz vor dem Abendessen, trafen unsere drei Wanderer ein. Sie waren gute gelaunt und hatten ein breites Grinsen im Gesicht. Kein Wunder, den die Flaschen im Rucksack waren alle geleert.
Am Forellenteich waren unsere Kinder glücklich mit Angeln von Kaulquappen beschäftigt.
Eine Schneemeldung machte uns etwas bedenklich, da Schnee die Abfahrt etwas erschweren würde. Wir überlegten kurzfristig aufzubrechen - was aber wieder sofort umgeschmissen wurde. "Dann bleiben wir halt etwas länger, wenn´s schneit!".

Sonntag Abfahrt

Am nächsten Morgen: Kein Schnee und aufgelockertes Wetter-richtig entschieden. Ein Frühstück stärkte uns, bevor die gepackten Koffer wieder ins Auto verladen wurden -schade - viel zu kurz war der Aufenthalt.
Niko und Martin fuhren zügig voraus. Ich fuhr mit einer nachfolgenden Kolonne als erster den Berg hinab. Da auf der Hochfahrt der Boden unseres Autos öfters mit den im Weg liegenden Steinen Bekanntschaft gemacht hat, bin ich dementsprechend langsam (einige behaupten sehr langsam) den Berg hinabgefahren. OK-es war sehr langsam. Denn als wir unten angekommen waren, meinte Niko, er stehe schon ca. gute 45 Minuten da....
Im Gasteiner Tal erwarteten uns atemberaubende Höhenausblicke, schöne Täler und Bäche, kristallklares Brunnenwasser und viele kleine Quellen, Rehe und Gamsböcke, Frühstücken mal wie früher, Hausmannskosten zum Abendessen und gemütliche Abende mit schönen Stunden in frohen Runden.
Ich möchte mich bei den unkomplizierten Teilnehmern und tapferen großen und kleinen Wanderern, Wanderinnen bedanken. Ihr habt mit guter Laune und Spaß zu einem tollen Ausflug beigetragen. Das werden wir sicherlich wiederholen. Bleibt gesund und bleibt bei Laune!

Euer

ROVL Günter

Info´s zum Wandergebiet und Hütte gibt's bei mir oder im Internet



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